Amaryllis oder Ritterstern?
Zur Weihnachtszeit sieht man überall Pflanzen mit der Bezeichnung „Amaryllis“ im Angebot, genau genommen handelt es sich aber um Rittersterne. Da beide Pflanzen sich recht ähnlich sehen, werden sie noch heute „in einen Topf“ geworfen, ihre Herkunft sowie die Pflegebedürfnisse sind jedoch recht verschieden. Da es die „richtige“ Amaryllis heute kaum noch im Handel gibt, widmen wir uns in diesem Beitrag botanisch gesehen dem Ritterstern, der seine Blütezeit im Winter hat. Wenn Sie also eine Pflanze mit der Bezeichnung „Amaryllis“ und der Ergänzung „Hippeastrum“ erwerben, handelt es sich eigentlich um einen Ritterstern. Wir haben ein paar Tipps und interessante Infos für Sie zusammengestellt, damit Sie sich auch in der dunklen Jahreszeit schon bald an den schönen Lichtblicken erfreuen können.
Typische Blumen zu Weihnachten
Die Amaryllis gehört neben dem Weihnachtsstern zu den meistgekauften Zimmerpflanzen im Dezember. Am weitesten verbreitet ist sie mit roten Blüten, immer häufiger sieht man sie aber auch in Weiß, weiß-rot gestreift, Rosa. Durch diverse Kreuzungen gibt es inzwischen immer mehr Farbtöne z.B. auch Gelb. Am häufigsten werden Amaryllis als Zwiebel oder bereits vorgezogen im Topf verschenkt. Aber auch als Schnittblume in Kombination mit Tannengrün oder anderen Blumen sind sie sehr beliebt.
Amaryllis selber ziehen- eine Pflegeanleitung
Amaryllis sind in der Regel zwischen September und Februar als Knolle im Handel erhältlich, achten Sie beim Kauf auf große Knollen, denn je größer die Knolle, desto mehr Blüten. Meist treiben die Knollen beim Kauf schon etwas aus, mit dem Einpflanzen sollte man daher nicht zu lange zögern.
Der Topf muss nicht viel breiter sein als die Knolle, ein Rand von etwa zwei Zentimetern ist völlig ausreichend. Nehmen Sie entweder normale Blumenerde oder noch besser Kakteenerde. Die Knolle sollte dabei zu etwa zur Hälfte aus der Erde ragen. Wird sie zu tief eingesetzt, kann sie schnell faulen. Gießen Sie die Knolle am besten nur über den Untersetzer, oder vermeiden Sie, dass die Knolle selber nass wird. Eine Drainageschicht am Boden des Topfes begünstigt das Abfließen des Wassers. Vor allem bevor die Knolle Wurzeln ausgebildet hat, sollte sie eine eher geringe Wasserzufuhr bekommen, denn Staunässe verträgt die Pflanze gar nicht gut. Die Raumtemperatur sollte bei 16-20 °C liegen.
Platzieren Sie die Pflanze an einem hellen Standort, zum Beispiel einer Fensterbank. Am besten ist ein nach Osten oder Westen gerichtetes Fenster, denn die pralle Sonne verträgt der Ritterstern nicht so gut. Schon nach kurzer Zeit können Sie das Wachstum der Pflanze beobachten. Die Stängel von Rittersternen können leicht umknicken. Mit einem Holzstäbchen geben Sie der Pflanzte Stabilität, wenn Sie den Stängel unten mit Tesafilm fixieren, steht alles sicher.
Nach etwa 6-8 Wochen können Sie sich an der Blüte erfreuen, sie hält sich etwa 2-3 Wochen. Eine eher kühle Temperatur von etwa 18°C verlängert die Haltbarkeit der Blüten, bei warmer Heizungsluft verblühen sie schneller. Wollen Sie zur Weihnachtszeit die festliche Blüte der Amaryllis genießen, so ist Ende Oktober, Anfang November der ideale Zeitpunkt zum Pflanzen. Wer diesen Zeitpunkt verpasst hat und nicht bis zum nächsten Jahr auf die Blüte warten möchte, der kann aber auch einfach Amaryllispflanzen kaufen die bereits eingetopft wurden und eine deutlich sichtbare Knospe haben.
Nachdem die Blütezeit des Rittersterns vorbei ist, sollten Sie die verwelkten Blüten und Blätter abschneiden. Ab März/April können Sie die Pflanze auch wieder an einen wärmeren Standort stellen und sie stärker gießen. Im Mai können Sie anfangen die Pflanze alle 1-2 Wochen zu düngen, bis Sie ab August die Ruhephase der Pflanze einleiten. Gießen Sie weniger, entfernen Sie vertrocknete Blätter und lassen Sie die Pflanze ruhen, bis Sie ab Oktober wieder langsam mit Wassergaben anfangen.
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