Dieses Jahr scheinen in vielen Regionen Deutschlands besonders viele Schnecken ihr Unwesen zu treiben. Bei der derzeitigen Wetterlage ist dies auch nicht verwunderlich schließlich brauchen die Kriechtiere keinen Sonnenbrand befürchten, auch so mancher Gärtner bleibt lieber im Haus und lässt die Plagegeister in Frieden. Böses Erwachen folgt dann aber, wenn man sich doch endlich mal wieder hinauswagen und durch den Garten spazieren kann. Überall angefressene Pflanzen, vor allem einige Arten lieben die Schnecken und setzen ihnen ordentlich zu. Dazu gehören zum Beispiel Basilikum, Ringelblumen, Salat, Stiefmütterchen und Tagetes. Wie Sie die Plage am besten eindämmen erfahren Sie in den folgenden 6 Tipps!
1. Die richtige Auswahl der Pflanzen
Besonders an Stellen die für Schnecken leicht zugänglich sind, sollte man auf die Lieblingspflanzen der Tiere verzichten und lieber stark riechende Kräuter, wie Lavendel, Allium, Thymian oder Rosmarin pflanzen. Auch ledrige Pflanzen wie Fetthenne und Kakteen sind für die Schädlinge unattraktiv. Hingegen sollten sie die Lieblingspflanzen an Orten platzieren, zu denen Schnecken nur schwer Zugang haben, zum Beispiel im Balkonkasten. Für die Stiefmütterchen in der Abbildung rechts war den Schnecken allerdings selbst der erschwerte Weg in einen erhöhten Blumenkasten nicht zu weit.
2. Schneckenzäune anlegen
Schneckenzäune halten Schnecken davon ab in die Beete zu kriechen. Sie verhindern aufgrund ihrer Form und oft auch aufgrund des Materials, das die Tiere sie überwinden können. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass keine Pflanzen über dem Zaun hängen und den Schnecken als Brücken dienen.
3. Fressfeinde anlocken
Gärten die naturnah angelegt sind, bieten viel Unterschlupf für Nützlinge. Dazu gehören Spitzmäuse, Igel, Vögel (z.B. Amseln, Stare, Elstern, Enten, Hühner), Kröten und Blindschleichen. Einige Käfer wie Laufkäfer und Glühwürmchen verspeisen außerdem bevorzugt die Gelege der Schnecken und dezimieren somit von vornherein die Anzahl der Schnecken.
4. Kaffeesatz
Koffein wirkt für die Tiere wie ein Nervengift. Streuen Sie Kaffeesatz um die besonders gefährdeten Beete, denn dies vertreibt die Schnecken. In besonders hoher Konzentration sterben die Schnecken sogar. Mit diesem Hausmittel vermeiden Sie die Chemiekeule und düngen ganz nebenbei noch das Beet. Außerdem lockt der Geruch Regenwürmer an, die als positiven Nebeneffekt den Boden auflockern. Verwenden Sie trockenen Kaffeesatz, um Schimmelbildung zu vermeiden.
5. Absammeln
Absammeln der Tiere macht zwar nicht gerade Spaß, ist aber effektiv. Vor allem am frühen morgen oder nachts ist ein guter Zeitpunkt dafür, da Schnecken dann am aktivsten sind. Man kann sich das absammeln zusätzlich erleichtern, indem man nasse Eierkartons auslegt. Über Nacht sammeln sich darunter viele Tiere an und man kann einfach den gesamten Karton entsorgen. Möchte man die Schnecken nicht töten, so sollte man sie jedoch weit genug entfernt aussetzen, damit sie nicht zurück in den Garten kommen. Wer weniger zimperlich ist, schneidet die Schnecken durch, übergießt sie mit kochendem Wasser oder erfriert sie in einer Tiefkühltruhe. Auf das Überstreuen mit Salz sollte man verzichten, da die Tiere sonst quälend langsam verenden.
6. Chemische Bekämpfung
Zu chemischen Mitteln sollte man wirklich nur dann greifen, wenn sonst nichts mehr hilft. Außerdem sollte man sich ganz genau die Inhaltsstoffe ansehen und alle Produkte mit dem Wirkstoff Metaldehyd meiden. Denn durch diesen Stoff gefährdet man auch andere Tiere. Vor allem Igel sind davon besonders bedroht, sie sterben schon wenn sie nur eine einzige vergiftete Schnecke fressen. In größeren Mengen ist das Gift auch für Katzen und Hunde lebensbedrohlich.
Vielleicht wundert sich der ein oder andere dass die recht bekannte „Bierfalle“ nicht aufgeführt wurde. Ein bis zum Rand mit Bier gefüllter Becher im Boden lockt Schnecken von weit her an und sollte deshalb nur in Beeten verwendet werden, die von außen mit einem Schneckenzaun versehen sind. Auch das Ausstreuen von "Asche" gilt als beliebtes Hausmittel gegen Schnecken, da die Tiere ungern darüber kriechen. Allerdings funktioniert dies nur sehr kurzzeitig, denn sobald die Asche feucht ist, geht der Effekt verloren.
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